Der eine benutzt sie ständig, die andere fast nie – ähm, oder etwa nicht? Füllwörter haben ihren Namen daher, weil sie etwas auffüllen, nämlich die Sätze, die man spricht. Aber die meisten Menschen würden viel lieber ohne Füllwörter, vor allem ohne Ähm, auskommen.
Füllwörter gibt es noch mehr: also, ja, nun ja, vielleicht, eigentlich, praktisch, im Prinzip, tatsächlich, quasi, ungefähr, in etwa, oder so, ich sag mal, und sicherlich noch weitere. Aber keines wird so oft gezählt wie das Ähm.
Sätze muss man planen, auch beim Sprechen. Oftmals dienen Füllwörter dazu, die Satzplanung voranzubringen und den Satz zu organisieren, dann sind sie berechtigt. Manchmal kann man einen Gedanken auch bewusst verzögern. Dann – äh – dann fallen sie oftmals gar nicht auf. Anders ist es, wenn die Satzplanung ins Stocken gerät, weil man nach Wörtern sucht oder nicht so recht weiß, wie man etwas formulieren soll. Dann werden Füllwörter oft schon nach drei, vier Wörtern gesetzt. Und manchmal sind sie einfach zur Gewohnheit geworden und jemand, der sie dauernd benutzt, merkt es gar nicht mehr. Dann wirkt ein Satz schlichtweg unflüssig.
Sprechen und Denken sind verzahnt und greifen wie Zahnräder ineinander. Es entsteht ein Rhythmus, wenn ein Gedanke abgeschlossen und ein Punkt gesetzt wird. Dann wäre auch Platz für eine Pause. Mit Ähm lässt sich die Pause praktischerweise vermeiden. So entsteht keine Lücke und man muss keine Angst haben, dass es so wirkt, als wüsste man nicht weiter. Es kann sich wunderbar fließend anfühlen. Aber es läuft nicht rund. Das ist wie Fahrradfahren mit einem Zwischenschritt auf den Boden.
Aber geht das, statt des Ähm eine Pause? Natürlich spürt man erst einmal dieses ungewohnte „Loch“. Eine Pause wirkt aber nicht nur souverän, sondern gibt dem Gedanken Gewicht.
Vermutlich sagen Sie nun, Sie sind in Gedanken immer schon weiter und denken schneller als Sie sprechen. Zum Glück denken Sie voraus, denn dann bleiben Sie nicht stehen! Worüber Sie gerade sprechen heißt aber, Sie teilen etwas mit und zeigen etwas. Dabei zugleich in Gedanken schon eine andere Richtung einzuschlagen kann leicht verwirren.
Wer sich in einer Sache gut auskennt, sollte in der Lage sein, so darüber zu sprechen, dass andere folgen – neugierig und aufmerksam. Es kann sein, dass man dann weniger spricht, aber dafür geordneter, in einem rhythmischen Fluss. Füllwörter schaffen zwar auch einen Rhythmus, es kann aber ganz schön zäh werden. Pausen hingegen setzen Akzente und stabilisieren.
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