Der Begriff Resonanz kommt aus der Physik, genauer aus der Akustik. Wir übertragen ihn auch auf zwischenmenschliche Beziehungen. Was gut ankommt, stößt auf Resonanz.
Doch was hat das mit dem Sprechen zu tun? Sprache ist nicht Selbstzweck, sondern dient der Verständigung. Wir wollen etwas mitteilen und möchten aufmerksame, interessierte und neugierige Zuhörer. Nun sind diese, eben weil sie in erster Linie zuhören, scheinbar passiv. Wenn man zuhört, geschieht jedoch eine ganze Menge im Kopf. Wer bewusst zuhört, ist sehr aktiv präsent.
Resonanz ist das, was „zurücktönt“ – das lateinische re-sonare macht dies deutlich. Wenn bei einem Instrument zum Beispiel eine Saite angeschlagen wird, entsteht eine gleichmäßige Schwingung. In einer bestimmten Zeit schwingt die Saite hin und her; so ergibt sich eine Frequenz. Die Schwingung wird durch die sich ausbreitende Wellenbewegung an die Luft weitergegeben und auf andere Körper übertragen, die in einer ähnlichen Frequenz schwingen.
Sprache ist physikalisch nichts anderes. Die Luft wird in Schwingung versetzt, breitet sich aus und kommt beim Gegenüber an. Eine harmonische, gleichmäßige Schwingung kann keine disharmonische zurücksenden. Das bedeutet, eine angenehme Stimme wird mit großer Wahrscheinlichkeit auf positive Resonanz stoßen.
Im Fußball heißt es: Man sieht sich im Leben immer zweimal. Warum? Weil es ein Hinspiel und ein Rückspiel gibt. Je nachdem, wie das Hinspiel verlaufen ist, stehen die Vorzeichen für das Rückspiel. Die Mannschaft, die das Spiel gewonnen hat, hofft auf einen erneuten Sieg, die Mannschaft, die verloren hat, will gewinnen. Es besteht eine Resonanz auf das erste Spiel, bei den Mannschaften wie bei den Fans.
Bei zwischenmenschlichen Beziehungen heißt es auch: Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es zurück. Die Schallwellen, die man aussendet, werden entsprechend zurückgeworfen und bestimmen die Begegnung. Man sagt manchmal, dass zwei Personen auf der gleichen Wellenlänge schwingen. Sie stehen in einer guten Resonanz.
Je klarer, überzeugender, spannender die Worte und der Inhalt, den jemand formuliert, desto bereitwilliger wird das Gesagte aufgenommen. Was gehört wird, kann eindringen und berühren. Und schon entsteht eine Schwingung.
Wenn man zu einem Auditorium spricht, besteht manchmal die Sorge, nicht auf Resonanz zu stoßen. Man könnte die Erwartungen nicht erfüllen. Die Zuhörer langweilen. Etwas vergessen oder durcheinanderbringen. Umso wichtiger ist es, im Blickkontakt zum Auditorium zu bleiben. Nur so nimmt man wahr, ob Aufmerksamkeit da ist und die Zuhörer folgen. Nur so kann man reagieren und Veränderungen vornehmen. Resonanz ist ein steter Austausch zwischen der Person, die spricht und jenen, die hören. Sie arbeiten in einem Beruf, in dem Sie Informationen mitteilen und aufmerksame Hörer brauchen? Es ist Ihnen wichtig, dass das Gesagte ankommt, verstanden und interessiert aufgenommen wird? Wenn Sie sich nicht immer sicher sind, ob Sie Ihre Hörer gut mitnehmen können, dann ist es hilfreich, die eigene Redeweise zu reflektieren. Nehmen Sie jetzt Kontakt mit mir auf! Ich schaue mit Ihnen auf Ihre Anforderungen. Besuchen Sie ergänzend meinen Workshop zu Körpersprache.
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